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Außenwirkung kommt von innen - Employer Branding ist vor allem Selbstausdruck

Beratung & Service   |   30/04/25

„Positionieren Sie sich stärker als attraktiver Arbeitgeber und vermitteln Sie das glaubwürdig“: Solch abgedroschene und wohlfeile Ratschläge hängen Unternehmern längst zum Halse heraus. Egal, ob dergleichen aus Büchern oder von Beratern stammt, so gut wie nie wird näher erläutert, was genau man da eigentlich machen soll und wie. Die angeblichen Profi- und Praxistipps beschränken sich auf Binsenweisheiten, zählen auf, was Trend ist, was erwartet wird oder „man“ über sich sagen sollte. Meist werden dann altbekannte Stellenanzeigen-Tugenden empfohlen, etwa Teamgeist und Vertrauen. Dazu gibt´s dann noch einen kleinen Mix aus Buzzwords wie Innovation und Nachhaltigkeit. Alles irgendwie „richtig“ – und deshalb richtig falsch! Anpassung und Mainstream-Meinungen schwächen das Profil als Arbeitgeber, statt es zu stärken. Bemühung um Beliebtheit führt nur zu Beliebigkeit.

 

Was also dann? Ein 100 TOP-Mitglied brachte dazu in seinen Blogs ganz zentrale Gedanken: einfach immer echt bleiben, klar und wahr sein. Sich von den „falschen“ Kunden trennen. Nur genau das tun, was man gern tut. Sich konsequent von der verbreiteten falschen Vorstellung verabschieden, ein möglichst gefälliges Bild von sich präsentieren zu müssen.

Das trifft den Nagel auf den Kopf. So verstandenes Employer Branding setzt auf Passgenauigkeit statt Angepasstheit: „So, wie du bist, bist du in Ordnung. Zeige, wie du bist. Dann ziehst du die an, die zu dir passen.“

 

Die Mitglieder unseres Verbunds teilen diese Auffassungen, die Ideen sind schließlich logisch und lebensnah. Unverstelltheit entspricht ja schließlich ohnehin den Prinzipien des Handwerks, geschönte Images nicht.

 

Man sollte sich also einfach ab und an die Frage stellen: „Wie und wer bin ich eigentlich?“ Es bringt viel und tut gut, sich damit einmal ausführlich näher auseinanderzusetzen. Die unternehmerische Selbstfindung hilft anschließend dabei, andere zu finden – Kunden, Geschäftspartner, Mitarbeiter.

Der Ausgangspunkt: sich klar werden über das, was einen ausmacht und was man besonders gut und gern macht, sich klar werden über Werte und Wünsche, Zweck und Ziele, Sinn und Selbstverständnis. Im Idealfall zunächst eine Runde allein, dann im kleinen Kreis, schließlich im Team. Vielleicht muss man Ergebnisfülle sichten und einiges aussortieren, vielleicht möchte man ergänzen oder korrigieren, vielleicht Dinge mehr auf den Punkt bringen und konzentrieren.

Man geht von sich und dem Unternehmen aus, reist sozusagen erst mal nach innen und dann von innen nach außen. Nach und nach entsteht und schließlich steht das Grundgerüst für ein unverwechselbares Brandingkonzept, das ganz aus dem Betrieb kommt und für den Betrieb wirkt und wirbt.

 

Eine Mitgliedsunternehmerin hat das mutig gewagt, auf frische, neue Weise „wofür machen wir das eigentlich?“ gefragt, experimentierfreudig eine mehrstufige Werte-Bewertung entwickelt und die Ergebnisse konsequent und kreativ umgesetzt. Mit überzeugendem Erfolg! Das Selbstverständnis wurde auf eine knappe, klare Formel gebracht. Sie gibt dem Unternehmen deutlichere Innen- und Außenwirkung, hat das Brand-Profil aktualisiert, die Identifikation des Teams mit dem Unternehmen vertieft und die Anziehungskraft als Arbeitgeber wie Auftragspartner gestärkt. Es ist anspruchsvoll, so intensiv seine ureigene, unverwechselbare Kernbotschaft herauszuarbeiten. Aber es lohnt sich.

 

Erfolgsbeispiele wie diese geben wertvolle Impulse fürs Employer Branding mit auf den Weg. Die wichtigsten Einsichten:

  • Es bringt vorwärts, zuerst nach innen zu gehen.
  • Wirkung entsteht aus dem, was dir wert und wichtig ist.
  • Sei einfach, und sei einfach du selbst.
  • Nicht allen gefallen wollen gefällt denen, die zu dir passen.


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